Galerie 2019 - Zauner & Zauner

Das Kulturreferat der STADT IMST lädt Sie und Freunde herzlich zum Besuch der Ausstellung ein:

ZAUNER & ZAUNER


 ANALOG    MONOLOG    DIALOG
 Bilder und Objekte

Ausstellung: 25.1. - 16.3.2019

Städtische Galerie Theodor von Hörmann
Stadtplatz 11, A-6460 Imst

 

Vernissage: Donnerstag, 24. Januar 2019, 19 Uhr
Begrüßung: Kulturreferent StR Christoph Stillebacher
Zur Ausstellungs spricht: Karl Zauner
Musik: Reinhard Tamerl und Alexander Rankl

 

Datei herunterladen: PDFEinladung

 

Im Rahmenprogramm zur Ausstellung:
 Musik und Lesung:
Samstag, 9.2.2019, 19 Uhr
Vortrag und Finissage: Samstag, 16.3.2019, 18 Uhr


Als der 1951 in Silz geborene Künstler Karl ZAUNER im Jahre 1988 seinem ersten Katalog „Kommt Zeit kommt Unrat“ das Zitat „Von allen Geistern die verneinen, ist mir der Schalk am wenigsten zur Last“ aus J. W. Goethes „Faust“ voranstellte, konnte er zwar hoffen, dass ihm über die Jahre seines  künstlerischen Tuns der Humor nicht abhandenkommen möge. Dass er das 30 Jahre später definitiv nicht ist, dafür sind auch seine neuesten Arbeiten der beste Beweis. Möglicherweise mit dem hehren Ziel angetreten, auf Basis einer kritischen Weltbetrachtung die Menschheit zum Besseren zu verändern, muss er zwar eingestehen, dass die Zeiten sich nicht ändern, sondern dass die Zeit nur vergeht und dass auch die Menschheit nur sehr bedingt lernfähig ist. Wie gut für ihn, denn so gehen dem hintersinnigen Querdenker auch in Zukunft die Themen nicht aus. Der Umgang der Menschen mit der Umwelt, der Raubbau an der Natur, das kleingeistige Agieren der provinziellen (Dorf)politik, Philosophisches, das sind Zauners Themen, die er mit höchster grafischer Finesse und malerischen Mitteln geradezu lustvoll persifliert.

 

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Karl Zauner (Abb. v. l.): Alternativ - Babylonisch, 2014; Heaven Metall Concert, 2016; Intergalaktische Asylstation, 2015.


Noch weniger konnte Karl Zauner aber wohl ahnen, dass der besagte Schalk seinem ebenfalls künstlerisch tätigen jüngeren Bruder Albin ZAUNER genauso über Jahre im Nacken sitzt. 1964 in Innsbruck geboren, tat es Albin seinem Bruder gleich und studierte ebenfalls Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste in München. Allerdings ließ er dem Erststudium ein Aufbaustudium für Bildnerisches Gestalten und Therapie folgen, was seine berufliche Tätigkeit in die Richtung eines Kunsttherapeuten lenkte. Als solcher ist er am Isar-Amper-Klinikum Taufkirchen tätig. Zudem ist er im Vorstand des Erdinger Kunstverein. Doch auch Albins Themenfelder handeln von der Begrenztheit der Ressourcen, von der Borniertheit einer vernunftbefreiten Menschheit, von Klimaerwärmung und von den vermeintlichen Sicherheiten.

 

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Abin Zauner (Abb. v. l.): Aus Serie "Faserwelt"; Aus Serie "Virtuelle Fluchten".

 

Beide Zauners, auf einem Bauernhof aufgewachsen, die Natur in ihrer schroffen Schönheit unmittelbar erfahren, aber auch das in jeder Beziehung fordernde und entbehrungsreiche Bauernleben kennengelernt, fühlen sie sich geradezu verpflichtet, in einer Zeit, in der die Natur nur allzu gerne als Kulisse missbraucht wird, die Gesellschaft nicht nur zu analysieren, sondern den kritischen Ansatz immer wieder zu üben und zu deklinieren.

 

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Albin Zauner (Abb. v. l.): Dunkle Frucht, Erle; Brücke aus Spänen, Pappel.

 

Für Albin ist auch Holz ein Medium seine Gedanken zu transportieren, in dem er die dem Holz eingeschriebenen, sinnlichen wie metaphorischen Qualitäten offenlegt und die Beschaulichkeit feiert. Auch die Ausdrucksform verbindet die Brüder Karl und Albin, wenn sie die Möglichkeiten von Gegenständlichkeit und Abstraktion ganz in den Dienst der Bildaussage stellen und die Werke über mehrere Seitenwege zur Entfaltung bringen. Freilich geht es beiden Künstlern auch um Identitäten. Wohl wissend, dass sich jeglicher Kulturraum nicht auf eine einmalige Wirklichkeit reduzieren lässt, und jeder Generation ein Anrecht auf eine Aneignung zusteht, darf man ihr Werk auch als Verhandeln um die Definitionen von Kulturräumen verstehen. Gesellschaftskritik, Fantasie und Wirklichkeit verschmelzen in den Zaunerschen Werken zu Erkenntnisbildern, die beseelt mit Humor oder einnehmender Poesie stets der Hoffnung auf die Lernfähigkeit der Menschheit Ausdruck verleihen.

Markus Hauser

Karl ZAUNER


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Foto: Zauner

Geboren 1951 in Silz.1965 - 1968 Malerlehre. 1970 Übersiedlung nach München. 1973 - 1978 Studium der Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Rudi Tröger. 1979 Diplom. Seit 1978 wieder in Tirol. Ab 1986 Kunsterzieher am Meinhardinum Stams. Ausstellungen in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann: 1976, 2008, 2019.



Albin ZAUNER
Geboren 1964, lebt in Bayern, Landkreis Erding. 1988 – 1992 Studium der Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste in München, bei Prof. Jürgen Reipka. 1992 –1994 Aufbaustudium Bildnerisches Gestalten und Therapie an der Akademie der Bildenden Künste in München, bei Prof. Schottenloher. Seit 1995 Kunsttherapeut am Isaar-Amper-Klinikum Taufkirchen, Akutpsychiatrie. www.zauneralbin.de

 

Mit freundlicher Unterstützung / gefördert von:

 

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