Vor zehn Jahren öffnete die Computeria an der BHAK/HAS Imst zum ersten Mal die Tore. In dem Lern- und Begegnungsort stehen Ehrenamtliche und Schüler:innen der älteren Generation bei ihren digitalen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Die Computeria ist eine Kooperation zwischen "Miteinand in Imst" und der BHAK Imst, In den zehn Jahren nutzen 1.071 Besucher:innen das Angebot. In geselliger Runde wurde kürzlich das runde Jubiläum gefeiert.
E-Mails, Soziale Medien, Online-Banking, Apps, ChatGPT oder der Umgang mit einem Smartphone - die Digitalisierung prägt längst unseren Alltag im Beruf, in der Schule und in der Freizeit. Was für viele mittlerweile selbstverständlich und ohne viel nachzudenken von der Hand geht, bringt gerade für die ältere Generation so manche Schwierigkeit mit sich. Für viele Senioreninnen und Senioren ist die digitale Welt gar ein gänzliches Neuland. Um Abhilfe zu schaffen, wurde in Tirol im Jahr 2012 auf Initiative des Landes das Vorzeigeprojekt Computeria ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Freiwilligenprojekts kümmern sich Ehrenamtliche um die Digitalisierung und Weiterbildung von Senior:innen. Damit soll ihnen der Zugang zu den neuen Medien und Technologien erleichtert werden. Im Rahmen der Computeria werden Lern- und Begegnungsorte für die ältere Generation geschaffen.
In Imst feierte die Computeria am 5. November ihr 10-jähriges Jubiläum. Im Rahmen eines geselligen Beisammenseins mit Brötchen, Kuchen und Kaffee wurde unter dem Motto "10 Jahre Miteinand lernen" der runde Geburtstag in der BHAK/HAS Imst gefeiert und eine erfolgreiche Bilanz gezogen. Johanna Heumader-Schweigl (Miteinand in Imst), Direktorin Jeannette Hausberger und Pädagogin Nina Stolz konnten neben den vielen Ehrenamtlichen unter anderem auch Stadtrat Richard Aichwalder, der für die Senior:innen und die Gemeinwesenentwicklung zuständig ist, seine Vorgängerin Brigitte Flür sowie Ex-Direktor Harald Schaber begrüßen. Die Computeria ist eine Kooperation zwischen "Miteinand in Imst" und der BHAK Imst, welche sich mit ihrem IT-Schwerpunkt als idealer Standort erwiesen hat.
Am 4. November 2014 fand die erste Computeria in den Räumen der BHAK/HAS Imst statt. Die offizielle Eröffnungsfeier folgte dann im Jänner 2015 unter Anwesenheit von Bgm. Stefan Weirather sowie der damaligen Landesrätin Beate Palfrader und Stadträtin Brigitte Flür. Entstanden ist die Computeria Imst im Rahmen von "Miteinand in Imst". Die Initiator:innen stießen beim damaligen Schuldirektor Harald Schaber auf ein offenes Ohr. Geräte wurden mit Unterstützung des Landes und der Sparkasse Imst angeschafft und auch an der Schule ein IT-Cafe mit einer Bar samt Kaffeemaschine eingerichtet.
Bis zur Pandemie fand die Computeria jeden Dienstag an Schultagen statt. In der Corona-Zeit war diese dann geschlossen, da keine schulfremden Personen ins Gebäude durften. Seit 2023 findet die Computeria nun von Oktober bis Mai einmal im Monat statt. In den zehn Jahren wurden 1.071 Besucherinnen und Besucher gezählt. Seit dem letzten Jahr gibt es zudem immer am Beginn Impulsvorträge zu verschiedenen Themen (z.B. Parkster App, Scotty, Digitales Amt, Handy-Nutzung im Ausland etc.) und danach wird individuell und fachkundig bei Anwendungen und Problemen geholfen. Bei der Computeria steht allerdings nicht immer nur die Digitalität im Vordergrund, sondern viel mehr die zwischenmenschlichen Beziehungen und der Kontakt mit anderen Menschen.
"Die Computeria Imst an der BHAK/HAS Imst ist immer noch tirolweit die Einzige, die an einer Schule angesiedelt ist. Die Ehrenamtlichen helfen sich gegenseitig weiter und es findet auch ein Austausch mit den Jüngeren statt. Jedes Jahr finden sich engagierte Schüler:innen und die Computeria ist inzwischen auch ein Baby der Schule. Als Benefit werden von den Schüler:innen die Computer gewartet und auf dem neusten Stand gehalten", betonte Johanna Heumader-Schweigl.
Auch Gründungsdirektor Harald Schaber zeigte sich in seinem Rückblick von der sinnvollen Initiative begeistert: "Für mich war es damals sofort klar, dass wir das machen müssen. Die Computeria ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten und bringt allen Beteiligten etwas. Neben der Persönlichkeitsbildung und der Aneignung von sozialen Kompetenzen brauchen die Schüler:innen auch Kontakt zu den anderen Generationen. Zudem hatten wir 2012 mit der IT-HAK begonnen und die auch Weitergabe festigt das gelernte Fachwissen. Hier findet ein reger Austausch statt." Sein spezieller Dank galt auch der neuen Schulleiterin Jeannette Hausberger, die das Projekt weiterführt, sowie Johanna Heumader-Schweigl und dem gesamten ehrenamtlichen Comupteria-Team.
Dem schloss sich auch Stadtrat Richard Aichwalder an und er erweitere den Dank noch um seine Amts-Vorgängerin Brigitte Flür: "Nicht nur das Lernen und mit der Zeit gehen ist wichtig, sondern auch die Teilhabe aller an allem - so gut wie es möglich ist. Bei der Computeria können die älteren Leute etwas erleben, bleiben fit und können miteinander reden und Netzwerken. Dies hilft auch gegen die Vereinsamung im Alter." Neben viel Lob für die einzigartige Sache mit Vorbildwirkung gab Aichwalder im Namen der Stadtgemeinde Imst ein klares Bekenntnis zur weiteren Unterstützung ab. Zu hoffen sei zudem, dass die Ehrenamtlichen weiterhin so motiviert sind. Als Abschluss des offiziellen Teils wurden noch kleine Geschenke an die Initator:innen und die Ehrenamtlichen überreicht. Danach folgte der gesellige Teil der Jubiläumsfeier.