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Johanna Heumader-Schweigl: "Als Gesellschaft können wir nur funktionieren, wenn sich Leute engagieren!“ © Othmar Kolp
„Miteinand in Imst“ legt seit nunmehr zehn Jahren den Fokus auf das Gemeinwesen in unserer Stadt. Das anfängliche Pilotprojekt hat sich mittlerweile zu einer Abteilung der Stadtgemeinde gewandelt und ist nicht mehr wegzudenken. Seit Anfang an ist Johanna Heumader-Schweigl mit dabei.
Begonnen hat „Miteinand“ im Jahr 2014 als ein Pilotprojekt vom Land Tirol (damaligen Abteilung JUFF) in Zusammenarbeit mit sieben Gemeinden. Auch die Stadt Imst wurde als eine Pilotgemeinde ausgewählt. Ziel des Projekts war es, das Miteinander verschiedener Generationen, Familien und Kulturen zu fördern und den Zusammenhalt zu stärken. In Imst wurde das Projekt von Johanna Heumader-Schweigl, die damals noch im Haus am Weinberg gearbeitet hat, und Katharina Saurwein begleitet und koordiniert. „Am Anfang stand eine Sozialanalyse, eine Ideenwerkstatt wurde gestartet und Ideen wertfrei gesammelt. Bei der ersten Ideenwerkstatt waren zwischen 80 und 100 Personen beteiligt – von Vereinen, über Intuitionen, Gemeinderät:innen, Schulen bis hin zu engagierten Menschen. Im Anschluss wurden Nägel mit Köpfen gemacht und unter Einbindung der Bevölkerung konnten 25 bis 30 Projekte umgesetzt werden“, blickt Johanna Heumader-Schweigl auf den Anfang zurück. Das Projekt „Miteinand“ ging in Imst förmlich durch die Decke und verband die Generationen und Kulturen. Beim Bank-Austria-Sozialpreis wurde sogar der 3.Platz geholt.
„Leider finanzierte das Land Tirol aufgrund einer anderen Schwerpunktsetzung das erfolgreiche Pilotprojekt nicht mehr Regio Imst konnte dann die Finanzierung von 2016 bis 2018 mit einem kleinen Projektbudget und der Personalkosten gesichert werden. Die Stadt Imst hatte sich verpflichtet Miteinand zu übernehmen und seit 2018 ist es eine Abteilung der Gemeinde“, so Heumader-Schweigl.
Bis zur Corona-Zeit lag die Kernaufgabe von „Miteinand in Imst“ bei der Unterstützung von Ehrenamtlichen, dem Finden von Ehrenamtlichen außerhalb der Vereinsstrukturen und der Umsetzung von Projekten. Dabei gab und gibt es auch Schnittpunkte und eine Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum Bezirk Imst, dem städtischen Büro für Diversität und Integration oder dem Austausch mit Schulen (Schulsozialarbeiter:innen). „Im Laufe der Zeit hat sich aber der Projektauftrag sowie der Auftrag des zuständigen Ausschusses verändert – von vielen kleinen Projekten hin zur Erarbeitung einer Gemeinwohlstruktur für die Stadt. Dazu gehören die ausschussübergeifende Zusammenarbeit, die Vernetzung und der Austausch mit anderen Städten und Gemeinden. Der Fokus liegt nun darauf, die Imster Bevölkerung im Blick zu haben und die Teilhabe aller zu ermöglichen“, umschreibt Johanna Heumader-Schweigl ihr weites Tätigkeitsfeld.
2019 wurde mittels eines Bürgerbeteiligungsprozesses, an dem 120 Personen mitgemacht haben, das aktuelle Leitbild der Stadt Imst erarbeitet. Dies gilt es nun aber mit Leben zu erfüllen!
Einen großen Einschnitt für „Miteinand in Imst“ brachte Corona mit sich. Hier standen vor allem die Koordination von Hilfeleitungen (z.B. Einkaufen oder Online-Nachhilfe) im Vordergrund. Unter anderem wurden 1.000 Stoffmasken von 25 Näherinnen ehrenamtlich genäht.
DW 2019: „Imst lebt Demokratie“ - Mit der Demokratiewoche werden Initiativen zur Bestärkung von Demokratie und Gemeinwohl öffentlich gemacht.
In den letzten zehn Jahren wurden zahlreiche Projekte umgesetzt (Pflanzung des Jahrgangsbaums) oder mitbetreut, wie z.B. die Computeria, das Repair Café, die Suche nach Schülerlotsen oder Imst is(s)t Vielfalt. Erwähnenswert ist das Miteinand-Projekt „Schulweg = Fußweg“, das mit dem VCÖ-Mobilitätspreis und dem Sparkasse Imst-Förderpreis ausgezeichnet wurde. Mittlerweile haben es auch von anderen Gemeinden übernommen, ebenso die Demokratiewoche, die in Imst gestartet wurde. Daneben entstanden auch zahlreiche Broschüren (Leitfaden für Nachbarschaftsfeste, Inklusionsleitfaden für Matura-/Abschlussbälle etc.) sowie Publikationen (Integrationshandbuch, Einfach lesen).
Auftakt „Imst bewegt: Schulweg = Fußweg“ 2018: Das Gründungsteam von „Imst bewegt: Schulweg = Fußweg“ .
Das Gemeinwesen ist ein großes Arbeitsfeld. Der aktuelle Fokus liegt auf dem sozialen Ehrenamt, der sozialen Infrastruktur sowie der Ermöglichung von kulturell- und generationenübergreifenden Begegnungen. Aktuell läuft die Ehrenamtskampagne „#weilMITEINANDwichtigist“ über die Stadthomepage und die sozialen Medien. „‘Miteinand in Imst‘ ist auch die Servicestelle für all jene, die auf der Suche nach einer freiwilligen und sinnstiftenden Arbeit sind. Als Gesellschaft können wir nur funktionieren, wenn sich Leute engagieren“, appelliert Johanna Heumader-Schweigl.
Sternstunden: Positive Ereignisse rund um ein gutes Miteinander in Imst werden im Advent zu Sternstunden.
Alleinerziehung
An-/Abmeldung des Wohnsitzes
Bauen
Erben und Vererben
Erwachsenenvertretung und Vorsorgevollmacht (bisher: Sachwalterschaft)
Führerschein
Geburt
Gewalt in der Familie
Grundbuch
Heirat
Jobs
Kinderbetreuung
Personalausweis
Reisepass
Todesfall
Umzug
Wohnen