1946 entstand diese Serie von Porträts und Karikaturen der Imster Handballmannschaften. August Stimpfl, damals „Gustl“ oder „Bubi“ genannt, zeichnete sie in Kohle, Kreide und teils Pastell, alle signiert mit „St“.
Handball entwickelte sich in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zu einer populären Sportart, gefördert von der französischen Besatzungsmacht. Auch in sportlicher Hinsicht bemühte man sich um eine Freundschaftsoffensive.
Die Imster Handballsektion war Teil der damals sehr aktiven Turnerschaft Imst. Gründer, Vereinsobmann und Sektionsobmann war Josef „Pepi“ Schöffthaler. Unterstützt wurde er von den Trainern Bernd Oberkofler und Herbert Ginther. Alle drei waren natürlich auch aktiv als Handballer mit dabei.
Neben einer Herrenmannschaft gab es auch ein Damenteam, das nur wenig später gegründet worden war.
Im Jahr 1946 fand am Staatsfeiertag eine Handball-Werbeveranstaltung in Imst statt, um den Ausbau dieses Sportzweiges im Oberinntal zu etablieren. Die Imster Mannschaften traten gegen die Turnerschaft Innsbruck an. Immerhin 500 Zuschauer verfolgten das Sportereignis, bei der die Imster Damen- und Herrenteams zwar knapp unterlagen, aber als „sehr zähe und auf beachtlicher Spielhöhe stehende Gegner“ geschildert wurden, und das bei ihrem Erstauftreten.
Gespielt wurde am Sportplatz „Auf Arzill“, in der Nähe der Kaserne, den die Franzosen errichtet hatten. Dort fand im Juni 1946 das erste große „Französische Sportfest“ statt. 1200 Menschen feierten im Publikum und sahen einen sensationellen 11:3 Sieg der Imster gegen das Team der Franzosen.
Bereits im Juli desselben Jahres fand ein Handball-Turnier statt, an dem auch eine Mannschaft der Franzosen teilnahm.
In den Jahren 1947 bis 1949 zählte das Imster Team zu den führenden Spitzenmannschaften Tirols. An diese Erfolge konnte in späterer Zeit nicht mehr angeschlossen werden. 1952 musste die Mannschaft wegen Spielermangels sogar aus der Meisterschaft zurückgezogen werden, ein Aufruf zeigte jedoch Wirkung, ein Jahr später konnte die Handballsektion wiederbelebt werden.

(Porträt, Kohle, Kreide auf Papier, Karl Raich vulgo Leiner, 1946)
Zum Abschluss der ersten Spielsaison 1946 fand im Gasthof Hirschen ein „Nikolokränzchen“ für alle Mitglieder der Handballsektion statt.
Die Chronik weiß darüber: „Der Saal wurde schön dekoriert und mit herrlichen Karikaturen der Spieler und Spielerinnen ausgeschmückt, was eine besondere Überraschung für alle Anwesenden war. Die Bilder wurden in einer besonders aufopferungsvollen Tag- und Nachtarbeit von „Stimpfl Bubi“ gemacht…“
Für die Arbeit hatte der junge Künstler 50 Schilling als Gage erhalten, was damals ziemlich viel Geld war. Diese hatte Pepi Schöffthaler aus seiner privaten Geldtasche bezahlt, weshalb die Bilder in seinen Besitz übereignet wurden.
Nun befinden sich die Zeichnungen im Eigentum von Helmuth Schöffthaler, der sie für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt hat.