MiB 2025 - Widerstand ist alles - Bauernaufstand 1525-26

Widerstand ist alles
Tiroler Volksaufstand 1525 – 26

 

2025 begeht die Europa-Region Tirol das 500-Jahr-Jubiläum des Widerstandes der Bevölkerung gegen ihre damalige Obrigkeit:
Missstände rufen die Bevölkerung auf die Barrikaden. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer – damals wie heute. Im Fokus steht der revolutionäre Intellektuelle Michael Gaismair. Er wollte Tirol für alle gerechter gestalten.
Ausstellungen in der gesamten Europaregion Tirol (Nord-, Süd-, Osttirol und Trentino) widmen sich der Aktualität des Volksaufstandes am Beginn der Neuzeit.

Und sie wehren sich

Erich Horvath, Und sie wehren sich

 

Die Ausstellung „Widerstand ist alles“ umfasst Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die sich kritisch mit heutigen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten auseinandersetzen und/oder auf die Geschehnisse um 1525-26 eingehen.

Die Wahl des Ausstellungstitels ist gewissermaßen eine Hommage an den bedeutenden, ebenso wie Gaismair vergessenen Wiener Kulturpolitiker und ehemaligen KZ-Häftling Viktor Matejka. Ihm gelang es, jene unter den Nationalsozialisten verfemten Künstler und Komponisten neu zu etablieren, die heute das kulturelle Image Österreichs mitprägen. Selbst aus ärmlichen Verhältnissen stammend, wurde Matejka 1925 zum Doktor der Philosophie promoviert. „Widerstand ist alles. Notizen eines Unorthodoxen“ erschien 1984, „Anregung ist alles – Das Buch Nr. 2“ im Jahre 1991.

Michael Gaismairs Entwurf einer neuen Herrschafts- und Gesellschaftsordnung, bekannt unter der Bezeichnung „Gaismairs Landesordnung“, hatte die politische und gesellschaftliche Gleichheit der Menschen zum Ziel. Der Volksaufstand unter Michael Gaismair ist kein Einzelfall einer Auflehnung von Untertanen. Doch er berührt uns, weil die Revolte Tirol erfasste und Gaismair letztlich von Auftragskillern ermordet wurde.

Die Revolten verliefen im stark differenzierten Alpenland nicht überall gleich. Das Wort Krieg trifft in Tirol nicht zu. Weitaus mehr Tote als im Kampf gab es bei den Hinrichtungen der Aufständischen. Die Reformation spielt nur eine Nebenrolle. Die Ausstellung umfasst schwerpunktmäßig den geografischen Raum um Imst, das Obere Gericht und den Obervinschgau. 

Die Ausstellung stellt die Vorwürfe damaliger Untertanen gegen Prälaten und Adel der heutigen Gesellschaftskritik gegenüber. 

Wie sehen Künstler*innen die Revolte von 1525-26? Und wie das Heute? Die ausgestellten Gemälde, Grafiken, Plastiken und Rauminstallationen vertreten verschiedene künstlerische Positionen. Auch der Humor, ein wichtiger Konfliktlöser, fehlt in den künstlerischen Interpretationen nicht. 

 

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitkatalog von Sylvia Mader.

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Euregio Museumsjahr 2025

Der Sozialreformer und Bauernführer Michael Gaismair forderte 1525 Mitbestimmung und Gleichheit vor dem Gesetz für alle. 2025 nimmt das Euregio-Museumsjahr die Bauernaufstände und die Ideen Gaismairs zum Anlass, um Fragen nach Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich, nach dem Umgang mit Krisen und nach Formen des Widerstands zu stellen.

Wofür kämpfen?
Gedanklicher Startpunkt und Fokus zahlreicher Projekte ist der radikale gesellschaftliche Umbruch im 16. Jahrhundert und die Geschichte der Bauernkriege. Ausstellungen finden an den Originalschauplätzen in Brixen, Neustift und Sterzing statt. Aber auch im Trentino und in Tirol wird an die „Revolution des gemeinen Mannes“ und die Erhebung gegen die Herrschenden erinnert. Der Blick auf Formen des Widerstandes und seine gesellschaftlichen Auswirkungen geht dabei jedoch weit über den Gedenkanlass hinaus. Regional bislang wenig beachtet, thematisieren gleich mehrere Projekte die Folgen des historischen und gegenwärtigen Kolonialismus. Der Kampf für faire Arbeits- und Wohnverhältnisse und mit ihm die Frage nach sozialer Gerechtigkeit ist ein weiterer Schwerpunkt und spannt den Bogen in die Gegenwart. Veranstaltungsreihen und Ausstellungen beschäftigen sich mit der Ökologie in Zeiten der Klimakrise und ihren Folgen für die Landwirtschaft. Technologische und kulturelle Veränderungsprozesse runden schließlich das Themenspektrum unter dem Motto Kultur im Wandel ab.

Vielfalt als Programm
Rund 30 Einzel- und Kooperationsprojekte bilden den Kern des zweiten Euregio-Museumsjahres. Sie vereinen eine Vielzahl von Museen und Ausstellungsveranstaltern aus der gesamten Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Mit dabei sind Geschichts- und Naturmuseen, Baudenkmäler und Häuser mit Kunst- oder Ethnologieschwerpunkt. So breit ihre Ausrichtungen, so facettenreich sind auch die Ausstellungen, Veranstaltungen und Vermittlungsangebote. Die Stärke des Programms liegt in seiner Vielfalt.
Wenn jedoch eine Frage die Projekte vereint, dann jene, wie ein gutes Leben gelingen kann und was jeder und jede Einzelne und wir als Gesellschaft beitragen können. Und müssen.

Zusammenarbeit stärken
Seit 15 Jahren bietet die Euregio eine Plattform zur Stärkung der Zusammenarbeit der Museen in Tirol, Südtirol und Trentino. Mit dem ersten Euregio-Museumsjahr erreichte die grenzüberschreitende Initiative 2021 einen Höhepunkt. 2025 steht die Neuauflage des Museumsjahres unter dem Motto „Weiter sehen“ und schlägt in zahlreichen Projekten die Brücke von vergangenen Konflikten und Widerstandsformen in die Gegenwart. Das Museumsjahr 2025 bietet erneut Bühne und Möglichkeitsraum für Austausch und Begegnung in einer vielfältigen Museumslandschaft. Das facettenreiche Programm regt dazu an, die Euregio und ihr kulturelles Erbe zu erkunden – von Schwaz bis Riva, von Mals bis Heinfels und in zahlreichen Orten dazwischen.

https://2025.euregio.info/das-museumsjahr/



Öffnungszeiten, Kontakt, Ausstellungsorte

Museum im Ballhaus Imst
24. Mai - 30. August 2025Öffnungszeiten Museum im Ballhaus Imst:

Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag 14 - 18 Uhr
(nicht an Feiertagen)
sowie nach Vereinbarung

A-6460 Imst, Ballgasse 1
museum@imst.gv.at
T.: +43 5412 64927
M.: +43 664 60698215



Museum Vingschger Oberland
21. September - 31. Oktober 2025

I-39027 Graun i.V., St. Anna Str. 10



Erlebnisburg Altfinstermünz
Mai - September 2025

A-6543 Nauders, Altfinstermünz 180