"Ein Käfig ging einen Vogel suchen" von Elmar Peintner eröffnet

Die Ausstellung "Ein Käfig ging einen Vogel suchen" von Elmar Peintner ist noch bis 11. Jänner 2025 in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst zusehen. Der international renommierte Imster Künstler feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag. Der Titel der Schau ist eine Anspielung auf Franz Kafka. Der tschechische Schriftsteller und seine Werke begleiten Peintner seit langem.


Die Städtische Galerie Theodor von Hörmann zeigt in der aktuellen Ausstellung bis einschließlich 11. Jänner 2025 unter dem Titel "Ein Käfig ging einen Vogel suchen“ insgesamt 41 Werke von Elmar Peintner. Der international renommierte Imster Künstler hat sich in seiner langen Karriere schon mit unterschiedlichsten Techniken auseinandergesetzt. In seiner aktuellen Serie „Stripes“, die in Imst zu sehen ist, rückt eine für Peintner neue Bildsprache in den Fokus. Die Öl- bzw. Eitempera-Bilder sind vielschichtig aufgebaut. Mithilfe von eingefärbten Walzen, in welche Peintner seine Microbilder zeichnet, ritzt, schabt oder wischt und auf vorbearbeitete Leinwände aufbringt, entstehen mehrere Ebenen, welche miteinander korrespondieren.

Das Verblassen von Erinnerungen und die Flüchtigkeit von Momenten macht der Künstler sichtbar. Geschautes und Erlebtes, wie Berge, Gesichter und Pflanzen, werden abstrahiert ausgeführt hinter teils transparenten Streifen verborgen, sind aber dennoch präsent. Schärfe und Unschärfe, Realismus und Abstraktion visualisieren das Vergessen.

Neue Bilder erstmals in Imst zu sehen

Die Ausstellung wurde am 14. November mit einer Vernissage eröffnet. Kulturreferentin Barbara Hauser nahm die Begrüßung vor. Neben Bundesrat Christoph Stillebacher und Katherina Grissemann-Keckeis als Vertreter:innen des städtischen Kulturausschusses sowie Jörg Gamroth (Leiter Marketing, Raiffeisenbank Oberland-Reutte) konnte sie bei einem vollen Haus auch zahlreiche Kunstinteressierte aus nah und fern begrüßen. "Wenn eine Galerie so voll ist wie heute, dann muss es was Besonderes zu sehen geben. Und das ist auch so - Elmar Peintner erfindet sich gerade noch einmal ganz neu. Nach Ausstellungen zum Geburtstag - den er am 13. Oktober feiern durfte - in Landeck und in der Gallerie Weekende in der Wirtschaftskammer und im Österreichischen Kulturforum in Prag zeigt Elmar seine Stripes Bilder erstmals in unserer Galerie", leitete Barbara Hauser ein. In ersten Raum sind fast ausschließlich Bilder ausgestellt, die noch nie zu sehen waren. "Wie ich ganz bestimmt weiß, sind diese vielleicht noch nicht ganz trocken", scherzte die Kulturreferentin.

Die Laudatio hielt Univ.-Prof. Dr. Markus Neuwirth von der Universität Innsbruck. Für die passende musikalische Umrahmung sorgte Johannes Nagele, Leiter der Landesmusikschule Imst, mit Lucia Müller und Matthijs Spiss. Für die Organisation zeigt sich das Kulturbüro der Stadt Imst verantwortlich.

Anwesend war auch KR Regina Stanger vom Verein "Rettet das Kind Tirol". Diese Aktion wird von Elmar Peintner, der Stadtgemeinde Imst und der Rundschau unterstützt. Zehn Prozent des Verkaufserlöses und des Galeriebeitrages werden an "Rettet das Kind Tirol" gespendet. Damit werden Tiroler Familien und Kinder unterstützt. Infos auf www.rettet-das-kind.tirol.

Ein Käfig ging einen Vogel suchen

In „Stripes“ erkennt man auch die große Verbundenheit des Künstlers zu den Erzählungen von Franz Kafka. Der Schriftsteller begleitet Elmar Peintner seit langem und Referenzen zu seinem Werk sind immer wieder in seinen Bildern zu entdecken. Der Titel der Ausstellung „Ein Käfig ging einen Vogel suchen“ ist ein Aphorismus, ein Sinnspruch von Franz Kafka. Kafka hat den Halbsatz auf einen Zettel notiert (Zettel Nr. 16) und dieser hat Peintner in der Entstehungsgeschichte seiner neuesten Werkgruppe begleitet. Mutet der Aphorismus heiter an, erkennt man in Peintners Werken auf den ersten Blick eher Ernstes, Rätselhaftes. Ihren Ursprung hat die Serie in der Auseinandersetzung mit den Anfängen des Ukraine-Krieges. In seiner neuesten Werkgruppe „The Space behind“ werden transparente Räume und deren Abfolge, das Innen- und Außensein, hinterfragt. 

Über den Künstler

Elmar Peintner wurde 1954 in Zams geboren, lebt und arbeitet heute in Imst. Sein Studium absolvierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1974 – 1979) in der Meisterschule von Prof. Max Melcher. Peintner gehört heute mit zu den international anerkannten zeitgenössischen Künstlern Österreichs. Untermauert wird sein Bekanntheitsgrad durch zahlreiche Ausstellungen in Österreich, Europa, Asien und den USA sowie Auszeichnungen internationaler Grafikbiennalen in Belgien, Polen, Deutschland, Italien, Tschechien, USA, Bulgarien, Schweden, Brasilien und China. Peintner widmet sich in seinen Werken den Menschen und der Natur gleichermaßen. Als stiller Beobachter blickt er hinter die Fassade und dringt zur wesentlichen, tiefer liegenden Struktur der Natur und des Menschen vor. 

Öffnungszeiten und szenische Kafka-Lesung

Die Ausstellung "Ein Käfig ging einen Vogel suchen“ von Elmar Peintner ist in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann (Stadtplatz 11, 6460 Imst) von 15. November bis 11. Jänner 2025 zu sehen. Die Öffnungszeiten der Galerie sind von Donnerstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr (an Feiertagen geschlossen). Zusätzlich ist die Ausstellung an den drei Adventsonntagen geöffnet (1., 8. und 15. Dezember).

Am Freitag, 13. Dezember 2024, um 19.00 Uhr findet in der Galerie eine szenische Kafka-Lesung mit Martin Flür und Max Heiß statt. Bei der Finissage am 11. Jänner 2025 von 14.00 bis 18.00 Uhr ist der Künstler anwesend.

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